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Fussball WM in Katar, vor allem Prestige

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Die Ankündigung, die FIFA WM in Katar durchzuführen, überraschte viele. Sehr heiss ist es dort, und das Land ist klein. Das Land konnte eine Weltmeisterschaft nur ausrichten, weil finanziell-erhebliche Mittel zur Verfügung standen. Viele Stadien vergammeln wahrscheinlich nach einem solchen Anlass. Denn sie sind für die Bevölkerung zu groß bemessen.

Doch Katar ist ein Land, das sich Sport auf die Fahnen geschrieben hat, um internationale Bekanntheit und Strahlkraft zu erreichen. Im Land werden talentierte Sportler stark gefördert und, die Begeisterung für Sport war und ist spürbar. Die 17. Fussball Asien Meisterschaft gewann Katar, ein Sieg, der diese Entwicklung zweifellos förderte. Heutzutage bemüht sich Katar, sportliche Wettbewerbe ins Land zu bringen. Der FC Bayern München und andere Spitzenmannschaften trainieren bereits in Katar. 

Eine gemeinsame arabische Fussballmeisterschaft hätte wahrscheinlich Stadien überleben lassen und das Zusammengehörigkeitsgefühl gestärkt. Es scheint, als verfolgten alle Staaten ähnliche Ziele, nämlich die Schaffung eines hochmodernen Ziels für wohlhabende Eliten.

Andererseits ist es herausfordernd, mitzuregieren – zahlreiche Interessenskonflikte, hoher Druck, viele Kompromisse und eine dicke Haut sind dazu notwendig. Zudem ist es die wohlhabende Elite, die vieles unterstützen kann und daher weitgehend die Macht in der Hand hält. Allerdings: Wie viele Fussballfans erreichen schliesslich Katar, an welchem Ort Alkohol zwar nicht verboten ist, die Flasche Bier im Supermarkt aber Euro 10,- kostet?

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Zumindest auf der Webseite vereint: Katar und VAE

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Im Jahr 2018, zu Beginn des Webseiten-Projekts, hatten sich Katar und die Emirate prima verstanden. Katar steht als Emirat allgemein immer wieder mal in den Schlagzeilen, weswegen ich von vornherein Katar zusammen mit den Emiraten aufnahm. Dies also, obwohl Katar nicht Mitglied der Vereinten Arabischen Emirate ist.

Retrospektive

2017 brach die Krise aus: Isolation, weil die Politik der Emirate auf Ablehnung stösst. Denn Saudi Arabien stört sich an der Unterstützung der Muslimbrüder, einer zu engen Zusammenarbeit mit dem Iran und fordert, den Sender Al Jazeera einzustellen. Denn dieser Sender berichtete einseitig über den Arabischen Frühling. In Arabien selber führte dies kaum zu Aufständen gegen die Herrschenden, ganz anders als in Ägypten, Tunesien oder Syrien.

Mit dem Iran wird ein weitläufiges Erdgasfeld geteilt. Die angeblich enge Zusammenarbeit mit dem Iran sehe ich differenziert. Über ein Konto in Dubai zahlen wir den Iran für touristische Leistungen. Auf einer Pressekonferenz der ITB in Berlin spreche ich dies an. Kein Versöhnungszeichen: “Wir lassen und nicht unterkriegen”, so der katarische Tourismusminister.

Wie lange wird das noch so weitergehen? Katar verfügt über beträchtliche Mittel und sollte gegen die Blockade Lösungen finden können. Die Fluggesellschaft Qatar ist weiterhin sehr erfolgreich, deren Umwege kaum stören. Zu Verhandlungen dringt wenig nach aussen. Ich hoffe, solche finden statt. Ausgrenzung fruchtet nie und verhärtet Fronten. Die besagten Länder ähneln sich in ihrer Politik und ihren wirtschaftlichen Zielen. Gemeinsamkeiten zahlen sich hierbei aber nur kurzfristig aus. Langfristig gesehen verwischen hier die kleinen Unterschiede noch, und mehr als genug möchten sich dann profilieren.

Heutzutage

Mittlerweile haben sich die Staaten wieder geeinigt. Die Blockade ist aufgehoben, und zugunsten der FIFA 2022 wird zusammengearbeitet. Die meisten Fussballfans werden in Dubai übernachten und zu den Spielen nach Katar reisen.

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Reise ins Übermorgenland

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Nadine Pungs ist alleine von Jordanien in den Oman gereist. Sie hat die vielen kleinen Länder besucht und sich Zeit für die Bevölkerung genommen, stets auf der Suche nach Eindrücken, den Menschen und dem Versteckten.

Ihr Buch beeindruckt durch eine packende Sprache. Schnörkellos und mit lakonischem Gemüt erzählt sie von ihren Erlebnissen. Die 80 Seiten über die Emirate und Katar lesen sich kurzweilig. Die Leserschaft wird auf die Reise mitgenommen.

Das Reisen von Nadine Pungs beschreibt weitere Länder, zu denen wir bisher keine Webseite aufgeschaltet haben.

Einen treffenden Artikel auf unserem Journalisten-Portal Reisezeit haben wir verfasst, die Emirate sind ein «klassisches Übermorgenland», nachfolgend der Link dazu.
Wird so unsere Zukunft aussehen?
Übermorgenland Emirate

Hier stellt im Video Nadine Pungs ihr Buch vor: