image_pdfimage_print

Kleidervorschriften in moslemischen Ländern

Vor nicht allzu langer Zeit wurde über das Burkaverbot in der Schweiz abgestimmt, meiner Ansicht nach ein Randproblem. Das Verbot wurde vom Stimmvolk angenommen. Denn viele Schweizer verstörte es, wenn voll verschleierte Frauen in langen Gewänder, die wie Kartoffelsäcke auf sie wirken, durch Zürichs Strassen flanierten.

Sind diese Frauen frei? Sie dürfen auf unseren Strassen keinen Burka mehr tragen. Werden sie statt der Befreiung vom Burka-Tragen von ihren Ehemännern eingesperrt und können so keine Schweizer Städte mehr kennenlernen?

Was bedeutet Toleranz, wo hört sie auf? Alles zulassen, auch wenn es zur eigenen Kultur und Tradition nicht passt? Als Touristiker ist mir klar; in das Land, in das man gereist ist, sollte man sich auch weitgehend anpassen, ansonsten zuhause bleiben.

In moslemischen Ländern gelten oftmals strenge Kleidervorschriften.
Hingegen für Touristen, insbesondere Frauen aus nicht-muslimischen Regionen, sind die Regelungen so weit gelockert, dass sie gerne in muslimische Gastländer einreisen. Denn niemand wird für einen Auslandsaufenthalt extra einen Burkini kaufen wollen.

Eine gewisse Freizügigkeit konnte sich also auch dort durchsetzen. Allerdings ebenso unerlässlich ist der grundsätzliche Respekt vor sakralen Einrichtungen in sowohl pluralistisch als auch moslemisch geprägten Gesellschaften.

Geht man in eine europäische Stadt, kleidet man sich respektvoll – manchmal auch reizvoll. Doch jede Touristin in den VAE wird sich zweimal überlegen, ob ein solches Outfit dort angemessen ist und welche unangenehmen Konsequenzen ein solches Verhalten nach sich ziehen könnte.

Bis die patriarchalischen Strukturen dort überwunden sein werden, welche die moslemischen Frauen in ihrer modischen Selbstbestimmung unterdrücken, wird noch einige Zeit vergehen. Das Gesetz über das Burkaverbot in der Schweiz ist nun an der Urne entschieden und in Kraft getreten.

🛐✝☮🕊☮☪🛐

Der ursprüngliche Verfasser des unredigierten Artikels ist Stephan Zurfluh.

Machtfaktor Katar

Ich habe auf Arte einen Film über die Politik Katars angeschaut. Viele Einblicke in das Land gewährt er, besonders über Geschichte, Politik, Kultur:

Zusammenfassend ergibt sich folgendes Bild: Das kleine Land Katar liegt genau zwischen den beiden Mächten Saudi Arabien und dem Iran. Dank seines Öls erlebte es einen leichten Aufschwung, richtigen Reichtum konnte das Land allerdings erst durch Gas erlangen. Durch den Aufbau einer Flüssiggastechnologie ging es hohe Risiken ein, die sich heute in grossem Wohlstand entfalten.

Innerhalb einer Generation ist viel passiert: Frauen erhielten Entscheidungspositionen, und jede Kritik wurde ernst genommen. Die Vergabe der FIFA 2022 katapultierte das kleine Land auf die internationale Weltbühne. Nachbarländer beabsichtigten, diesen Anlass zu sabotieren, scheiterten jedoch, da die Kataris ihre Finanzkraft sinnvoll genutzt hatten. Gleichzeitig erfolgten gesellschaftliche Änderungen, wie beispielsweise die Erlaubnis zur Einführung des Frauenfussballs oder die Aufhebung der Verschleierungspflicht .

Der Wohlstand wird durch 90 Prozent Ausländeranteil garantiert. Sie leben immer noch unter prekären Bedingungen und erfahren oft auch Diskriminierung durch ihre eigenen Landsleute. Der katarische Staat wird diesbezüglich Reformen aufgleisen müssen.

Besonders beeindruckt hat mich die Rettungsaktion von afghanischen Bürgern, die den Besatzungsmächten gedient hatten. Katar flog 60000 Flüchtlinge aus, und brachte sie kurzfristig in die WM Quartiere unter.
Jetzt der Gasdeal mit Deutschland und die Wertschätzung des Westens, Katar hat viel erreicht.

Mit Unterstützung des arabischen Frühlings, bei dem Katar eine Rolle spielte, und des Aufbaus von Strukturen, die teils als autoritär bezeichnet werden, hatte Katar in seiner Außenpolitik gegenüber dem Westen teilweise Schwierigkeiten. Dennoch trat der Emir 2013 freiwillig zurück – ein Schritt, der Respekt verdient.

Wie ich mit Katar weitermache, weiss ich nicht – einerseits Faszination, andererseits das viele Geld, welches in die Reisebranche investiert wird und Besucherströme für Kurzurlaub anlockt. Diese Entwicklung spricht mich nicht an.

Europäische Doppelmoral beim Gasbezug

Arbeiter in Katar für den Wohlstand

Es ist Krieg in Europa. Russland hat die Ukraine überfallen, und es gilt, den russischen Bär in die Knie zu zwingen. Kein Gas mehr, egal ob Bürger und die Industrie dafür leiden müssen. Teures Flüssiggas läuter die Zukunft ein.

Der Emir von Katar bietet sich dafür an. In der Wirtschaftswoche der Ausgabe 39/2022 steht ein ausführlicher Bericht über das Emirat. Eine interessante Betrachtung der arabischen Welt, in welcher es quasi weder Parlament noch eine unabhängige Justiz gibt. Von Ländern, die von Fremdarbeitern mit mickrigen Löhnen leben. Die Staatsgewalt liegt allein in den Händen der Herrscherfamilien. 

Weltweit wird Energie gespart, doch zur FIFA 2022 schafft es Katar, seine Stadien auf angenehme Temperaturen zu kühlen. Auch für Entsalzungsanlagen bietet sich das Emirat an. Denn langfristig werden wir Trinkwasser aus den Meeren gewinnen müssen.

Eine solche Zusammenarbeit ist zwar sinnvoll, doch weshalb gelten zugunsten der arabischen Welt, andere Standards als gegenüber Russland. Zumal überdies ein grausamer Krieg in Jemen tobt. Im Tourismus setzen wir auf ein besseres Verstehen durch Begegnungen. Ein wichtiger Aspekt, um über Probleme zu sprechen und verschiedene Sichtweisen aufzuzeigen. Heute ist Russland isoliert, am Ende schieben wir uns doch selber den Schwarzen Peter zu.

Trotz aller Vorbehalte fördere ich den Tourismus in der arabischen Welt. Jedoch nicht nur zugunsten einiger Tage in einem Luxushotel, sondern damit dort Urlauber mindestens 14 Tage verweilen. Unsere Versuche, damit man wirklich in die arabische Welt eintreten und den dortigen Menschen begegnen kann. Ich freue mich natürlich auch auf Gäste von der arabischen Halbinsel und zeige ihnen gerne die Schweiz. Den Pazifismus werde ich dabei ansprechen und auch meine politische Haltung kundtun. Ich nenne sie ein kleiner Schritt für mehr Frieden

Wie Katar heute Weltpolitik betreibt, wissen wir kaum:
Webseite zum Jemen

🇶🇦

Was bringen Investitionen in UEFA Vereine

Wir schreiben Dezember 2021: Die Emirate möchten ihr Geld für die Zukunft anlegen, insbesondere im Bereich Tourismus und Sport. Besonders der Fußball genießt dort hohe Beliebtheit. Die Möglichkeiten der Werbung sind noch lange nicht vollständig ausgeschöpft – man denke nur an Merchandising und die geplante Entwicklung von Themenparks. Mit guten Spielern lohnt sich eine solche Investition. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass die Fußballvereine in den Emiraten trainieren und Fußballstars als Influencer die Region beliebter machen.

Ob mit Wetten Geld verdient werden sollte, ist umstritten, da es sich um eine Goldgrube handelt, die zu Betrügereien verleiten kann. Schliesslich spielt der Sportsektor eine zentrale Rolle und zieht erhebliche finanzielle Mittel an. Zudem sind einige Wettveranstalter ebenso Investoren. Jede Investition zieht hiermit ein Risiko nach sich. Kommt hinzu, dass die Glücksspielleidenschaft langfristig Gesellschaften ruiniert und sich zunehmend staatlichen Kontrollen entzieht.

Wer sich für wirtschaftlichen Fragen zum Fussball interessiert, dem liegt hierzu eine Masterarbeit zum Download bereit;

Hilft das den UN Nachhaltigkeitszielen?

Nur sollten wir mehr auf die UN Nachhaltigkeitsziele abzielen. Die Bekämpfung der Armut ist hier ein wichtiges Thema, ein Schlüssel dazu sind Bildung, gute Arbeitsmärkte sowie ausreichend Lebensmittel und eine gute Gesundheitsvorsorge.

Die Profifußballer haben wenig Einfluss auf die Armutsbekämpfung, vielmehr wecken sie unrealistische Träume. Teamsport trägt zwar grundsätzlich positiv zur Gesellschaft bei, besser wäre es aber, die Natur besser zu verstehen, um sie zu schützen.

Was bringt all das Wissen über Fussball, das wir ständig erweitern, Fussball, worüber wir ständig lesen? Was nützt uns dieser Wirtschaftszweig? Meiner Meinung nach nichts zur Bewältigung der UN Nachhaltigkeitsziele.

Viele Länder im Afrika bräuchten solche Investitionssummen dringender. Stattdessen fliesst das Geld in entgegengesetzte Richtung, wie hier ein Sponsoring von Ruanda aufzeigt:

⚽
⚽
⚽

Zumindest auf der Webseite vereint: Katar und VAE

Im Jahr 2018, zu Beginn des Webseiten-Projekts, hatten sich Katar und die Emirate prima verstanden. Katar steht als Emirat allgemein immer wieder mal in den Schlagzeilen, weswegen ich von vornherein Katar zusammen mit den Emiraten aufnahm. Dies also, obwohl Katar nicht Mitglied der Vereinten Arabischen Emirate ist.

Retrospektive

2017 brach die Krise aus: Isolation, weil die Politik der Emirate auf Ablehnung stösst. Denn Saudi Arabien stört sich an der Unterstützung der Muslimbrüder, einer zu engen Zusammenarbeit mit dem Iran und fordert, den Sender Al Jazeera einzustellen. Denn dieser Sender berichtete einseitig über den Arabischen Frühling. In Arabien selber führte dies kaum zu Aufständen gegen die Herrschenden, ganz anders als in Ägypten, Tunesien oder Syrien.

Mit dem Iran wird ein weitläufiges Erdgasfeld geteilt. Die angeblich enge Zusammenarbeit mit dem Iran sehe ich differenziert. Über ein Konto in Dubai zahlen wir den Iran für touristische Leistungen. Auf einer Pressekonferenz der ITB in Berlin spreche ich dies an. Kein Versöhnungszeichen: “Wir lassen und nicht unterkriegen”, so der katarische Tourismusminister.

Wie lange wird das noch so weitergehen? Katar verfügt über beträchtliche Mittel und sollte gegen die Blockade Lösungen finden können. Die Fluggesellschaft Qatar ist weiterhin sehr erfolgreich, deren Umwege kaum stören. Zu Verhandlungen dringt wenig nach aussen. Ich hoffe, solche finden statt. Ausgrenzung fruchtet nie und verhärtet Fronten. Die besagten Länder ähneln sich in ihrer Politik und ihren wirtschaftlichen Zielen. Gemeinsamkeiten zahlen sich hierbei aber nur kurzfristig aus. Langfristig gesehen verwischen hier die kleinen Unterschiede noch, und mehr als genug möchten sich dann profilieren.

Heutzutage

Mittlerweile haben sich die Staaten wieder geeinigt. Die Blockade ist aufgehoben, und zugunsten der FIFA 2022 wird zusammengearbeitet. Die meisten Fussballfans werden in Dubai übernachten und zu den Spielen nach Katar reisen.

⚽
💸
⚽
⚽
💸

Schicksal von Prinzessin Latifa

Die Geschichte kennt die ganze Welt. Wieviel Freiheit lässt der Emir von Dubai seiner Familie? Prinzessin Latifa will fliehen, es gelingt ihr nicht. Selbst ein fein gesponnener Versuch scheitert kläglich, das Schiff wird geentert. Nach unserem Verständnis kommt das einer Entführung gleich. Nach Verständnis des Emirs haben die Familienmitglieder seine Bestimmungen zu akzeptieren, und diese drücken aus, in Dubai zu leben.

Zur Geschichte finden sich viele Quellen im Internet. Ich verlinke hier zu einem Beitrag im Bund, der Tageszeitung für Bern;
Meldung über das Schicksal von Prinzessin Latifa.

Was soll das jetzt mit Tourismus zu tun haben? Bestimmt sollten wir nicht danach streben, unsere Ideen in anderen Ländern zu verbreiten und deren Kultur dort akzeptieren. Damit sich eine Gesellschaft grundlegend ändert, dauert es Generationen. Jedenfalls werden die dortigen Frauen überwiegend diskriminiert. Wir können aber darüber nachdenken und dies aufschreiben. In Diskussionen über die VAE kommt immer wieder die Frage nach dem Schicksal von Prinzessin Latifa auf.

Wird über die Emirate auf Tourismus-Webseiten oder ähnlichen Seiten geschrieben, hoffe ich, dass dadurch aktiviert, die Justiz der VAE tätig wird. Dubai ist vielen Reisenden und Urlauber zugetan, die Emirate investierten auch viel in Tourismus. Wie könnte sich die Gesamtsituation verbessern, welche bisher langfristig gesehen nur Verlierer kennt?

Influencer in Dubai

Dubai zieht viele Influencer und Internetunternehmer an. Lebensqualität sehen Influencer anders, Fotos von einem Luxusleben, Nichtstun und der Genuss von Reichtum. Vor allem durch hohe Zahlen von Followern rechnet sich diese Art zu leben, doch eben nur bei wenigen Influencern. Die meisten, die ihr Leben Instagram verschrieben haben, könnten sich die Mieten in Dubai nicht leisten.

In der Sendung des ZDF Magazin Royale wird die Influencer-Szene ironisch betrachtet. Auf die Emirate wird kritisch eingegangen. Weshalb können sich solche Geschäftsmodelle etablieren? Dubai dominiert schon heute durch seine ständigen Investitionen hinsichtlich touristischer Wirkung. Weshalb wird gerade dieses bekannte Reiseziel, das von Influencern gefördert wird, durch einen neuartigen Tourismustrend unterstützt?

Dabei gäbe es so viel Aufbauarbeit zugunsten anderer Reisedestinationen. Vor allem zugunsten solcher Regionen, in welchen viele Menschen zu gern ein Auskommen hätten, doch nahezu keine Influencer bewerben sie. Erstens, weil solche Destinationen oft unbekannt sind und zweitens oft über keine ausreichenden Budgets verfügen.

Schliesslich sollten sich die Follower von Influencern fragen, was es wirklich bringt, solchen Stories zu folgen. Stories von Menschen, die ein Luxusleben führen. Stattdessen sollten wir doch vor Ort verantwortungsbewusst und aktiv an unseren Lebensbedingungen arbeiten, doch keine Influencer aus Dubai helfen diesbezüglich weiter. Um entsprechende Veränderungen hervorzurufen, braucht es Schulung und/oder Übung und beharrliches Engagement, um aktuelle Situationen zu verstehen und Lösungen aufzuzeigen. Überdies zeigen Werbetreibende an Influencern in Randregionen kaum Interesse, dortige Influencer müssen am Ende noch draufzahlen.

Ich habe ein Lied zum Thema Instagram verfasst;
zurfluh.de/instagram

Hier folgt der Beitrag über Influencer in Dubai;

Menschenrechte und Tourismus

Gerade, wenn sich ein Land zu einem wahren Tourismusziel mausert, so wie es den Emiraten gelungen ist, stellt sich die Frage, ob es Faktoren gibt, die darauf abzielen, die Menschenrechte zu fördern.

Ich beleuchtete auf Reisen.International drei Punkte hinsichtlich Verhaltenscodex; Benimmregeln, Politik, Religion. Unentwegt gehe ich davon aus, dass Tourismus verschiedene Situationen verbessern kann:
Verhalten als Reisender im Ausland

Schliesslich bringen Touristen Ländern Wohlstand ein, und die Emirate zielen darauf ab, vom Tourismus zu leben, sobald ihre Ölquellen versiegt sind. Doch positive Änderungen sind kaum sichtbar. Allerdings wird vor jeder ihrer Entscheidungen sorgsam bedacht, ob deren Folge einen negativen Einfluss auf den Tourismus haben könnte.

Noch immer tobt ein schrecklicher Krieg in Jemen, an welcher Stelle die Emirate immerhin eine Kriegspartei ausmachen. Jeder Hinweis darauf ist ein Stachel, den man lieber nicht sehen möchte. Ich liebe den Tourismus, und alle Menschen sehnen sich nach Frieden. Die Arbeit, um aus einem solchen Konflikt zu gelangen, gestaltet sich als äusserst herausfordernd. Ein solch hartes Unterfangen muss dennoch angegangen werden.

Längerfristig werden mittels Tourismus Menschenrechte gestärkt. Denn gerade die schönen Seiten eines Landes sollten sich glaubwürdig zeigen können. Dass jede Entwicklung seine Zeit benötig, ist ja ebenso verständlich.

Betrachte ich die Plakate «50 Jahre Frauenstimmrecht», so erinnert mich das daran, wie lange doch Schweizerinnen weniger Grundrechte als Männer innehatten. Und sehe ich, wie wir mit der Ausländerpolitik kaum Brüderlichkeit verwirklicht haben, denke ich natürlich, dass wir erst einmal vor eigener Tür kehren sollten, bevor wir irgend etwas anderswo verurteilend, eindringlich und fordernd ansprechen.

Ich wünsche der Regierung der Emirate in der Erreichung gesellschaftlicher Fortschritte gutes Gelingen, ohne dabei irgendwelche wichtigen Traditionen verraten zu müssen. Überdies soll Unrecht, wo immer möglich, bekämpft werden. Doch wer wünscht sich das schon nicht?

Zukünftige Wassergewinnung

Irgendwann sprechen wir von Wassernot statt von Hungersnot. Die Bevölkerung steigt, der Pro Kopf-Konsum und gigantische Mengen an Grundwasser werden genutzt, ohne dass nachträgliche Ressourcen dafür vorhanden wären. Gemäss dem Weltwasserbericht der Vereinten Nationen wird der Verbrauch noch um 20 bis 30 Prozent weiter ansteigen. Schon heute haben in den ärmsten Regionen der Welt über 840 Millionen Menschen kaum Zugang zu Wasser.

In rauen Mengen gibt es Wasser in den Meeren. An vielen Küsten, auch jener der Emirate stehen Entsalzungsanlagen bereit. Heute produzieren täglich 16000 Anlagen in 177 Ländern 95 Millionen Kubikmeter entsalztes Wasser.

Doch diese benötigen Unmengen an Energie; dank des Öls haben die Emirate viel davon. Ökologisch wird hier meistens «noch nichts» gewonnen. Die heutige Technik verbraucht viel zu viel Energie. Das Credo ist, in neuartige Membrantechniken oder Entsalzungsanlagen zu investieren, welche nur noch einen Bruchteil an Energie benötigen. Ein beachtliches Problem macht noch die jeweilige Salzlauge aus, die beispielsweise schädliches Kupfer enthält. Dieses Kupfer wird dazu genutzt, Kleinlebewesen zu eliminieren.

Allerdings können Entsalzungsanlagen heute schon mit Solarenergie betrieben werden und für meeresnahe Hotels Trinkwasser gewinnen. Die Hochschule Mannheim hat hierzu ein Projekt durch Gefrierung entwickelt.

Ein Bericht über die Entsalzung ist im ZDF veröffentlicht;
Entsalzung mit Problemen.

Eine andere Methode wandelt Luftfeuchtigkeit in Wasser um. Deren ökologischen Folgen sind aber noch nicht geklärt. In Wüsten wäre dies möglich. Ein solches Projekt habe ich von einem Startup an der Fachhochschule Nordwestschweiz erklärt bekommen.

Wie auch immer, das Wasserproblem scheint lösbar, es wird aber noch viele findige Köpfe dafür brauchen.

Gedanken an die Zukunft

Wir setzen uns gedanklich mit der Zukunft der Emirate auseinander. Zum einen schwelt der Konflikt zwischen Schiiten und Sunniten, was auch zur Ausgrenzung Katars geführt hat. Zum anderen tobt der Krieg in Jemen, wodurch sich die Nachbarländer mit katastrophalen humanitären Folgen herumplagen.

Doch sind wir ehrlich, was bedeutet dies in Anbetracht der ökologischen Herausforderungen? Die Welt geht unter, jener Archipel, der einst ganze Kontinente abbildete, konnte schon dem einst steigenden Meeresspiegel und vielen Erosionen nicht trotzen.

In diesem Sinne hoffen wir auf Frieden, Gerechtigkeit und Menschlichkeit in der Region. Ein erster Schritt für uns war die Erstellung einer Webseite über den Jemen, welche auch touristisches Potential beinhaltet. Statt in den Krieg zu investieren, sollte gemeinsam eine Tourismusagenda für den Jemen angepeilt werden. Ebenso bräuchte es föderalistische Ansätze, um den Konflikt politisch zu lösen.
Hier geht’s zur Webseite über Jemen.

Wir glauben, dass die arabische Welt die Geldmittel hat, um in zukunftsträchtige Technologien zu investieren. Die Emirate habe es geschafft, eine weltweit beliebte Destination zu werden. Daher sollte es ihnen auch möglich sein, technologisch nachhaltige Unterstützung zu leisten.

Zu oft wird der Konsum in den Vordergrund gestellt, und all die subventionierten Fluglinien schädigen das Klima. Dies erfordert Diskussionsrunden. Wir müssen vom Öl weg. Besonders wenn wir den Tourismus mitgestalten, sollte dieser unbedingt nachhaltig sein.