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Emirate als Logistiker

DP World, ein internationaler Logistikkonzern startete als Dubai-Port. Mittlerweile zählt DP World zu den grössten Betreibern von Häfen und ist ein wichtiger Teilnehmer im internationalen Handel. Die Aktivität unterstreicht, dass die Emirate auch auf Logistik und nicht nur auf Tourismus setzen. Eine Zukunftsindustrie?

Sicher, der Welthandel wird zunehmen, auch wenn wieder vermehrt auf lokale Produktion gesetzt wird. Doch dennoch muss vieles verschifft werden, der Kakaobaum beispielsweise wächst am besten in den Tropen. In dessen Logistik schlummern viele Chancen.

Auf dem WEF hat die DP World einen schönen Pavillon errichtet, eine informative, gut gemachte, Ausstellung. Warum dieser Aufwand für ein paar Teilnehmer? Diese WEF Teilnehmer sind mit Networking beschäftigt. Zudem hat qualifiziertes Personal gefehlt, um über die Verantwortung des Welthandels zu sprechen. Auf der Webseite sind zwar die sogenannten Talks in Davos beschrieben. Diese finden alle im geschlossenen Rahmen im Kongresszentrum statt.

Ich frage mich erneut; warum der Aufwand mit dem Pavillon in Davos? Ich denke, dieser Pavillon passe besser in etliche Hafenstädte, wie z.B. Douala oder Luanda, vielleicht solch einer auch nach Marseille, Genua, Hamburg oder Rotterdam, gewissermaßen als Begegnungsstätte. Dort sollten Diskussionen zu DP World und wichtigen Handelsthemen hinsichtlich Nachhaltigkeit stattfinden.
Hingegen so bleibt mir vom WEF ein leicht schaler Geschmack Richtung Imponiergehabe und Geldverschwendung.

Webseite von DP World

Machtfaktor Katar

Ich habe auf Arte einen Film über die Politik Katars angeschaut, der viele Einblicke in das Land gibt: Geschichte, Politik, Kultur.

https://www.youtube.com/watch?v=aEp8O7ezNvc

Zusammenfassend ergibt sich folgendes Bild. Das kleine Land Katar liegt genau in der Mitte zwischen den beiden Mächten Saudi Arabien und den Iran. Es hat einen kleinen Aufschwung dank Öl gegeben, richtig reich wurde das Land erst durch Gas. Mit dem Aufbau der Flüssiggastechnologie sind grosse Risiken eingegangen, die sich heute in einen grossen Wohlstand entfalten.

Innerhalb von einer Generation ist viel passiert, die Frauen haben Entscheidungspositionen und jede Kritik wird ernst genommen. Die Vergabe der FIFA 2022 kapitulierte das kleine Land auf die internationale Weltbühne. Nachbarländer wollten den Anlass sabotieren, scheiterten, weil die Kataris ihre Finanzkraft nutzten. Gleichzeitig erfolgen gesellschaftliche Änderungen, wie z.B. den Frauenfussball erlauben oder die Verschleierungspflicht aufzuheben.

Der Wohlstand wird durch 90% Ausländeranteil garantiert. Diese leben immer noch unter prekären Zuständen und werden oft durch eigene Landsleute diskriminiert. Der katarische Staat wird Reformen machen müssen.

Besonders beeindruckt hat mich die Rettungsaktion von afghanischen Bürgern, die den Besatzungsmächten gedient. Katar hat 60000 Flüchtlinge ausgeflogen und in die WM Quartiere kurzfristig untergebracht. Jetzt der Gasdeal mit Deutschland und die Wertschätzung im Westen, Katar hat viel erreicht.

Mit der Unterstützung vom arabischen Frühling, der nie richtig bewiesen worden konnte oder den Aufbau theokratischen Strukturen im Westen, hatte Katar wenig Erfolg und der Emir ist damals freiwillig zurücktreten. Ein Schritt, der Respekt verdient.

Wie ich mit Katar weitermache, weiss ich nicht, einerseits Faszination andererseits das viele Geld welches im Tourismus investiert wird und Besucherströme für Kurzurlaub anlockt. Diese Entwicklung spricht mich nicht an.

Europäische Doppelmoral beim Gasbezug

Arbeiter in Katar für den Wohlstand

Es ist Krieg in Europa. Russland hat die Ukraine überfallen und es gilt den russischen Bär in die Knie zu zwingen. Kein Gas mehr, egal wenn Bürger und die Industrie dafür leiden müssen. Teures Flüssiggas heisst die Zukunft.

Der Emir von Katar bietet sich dafür an. In der Wirtschaftswoche vom Ausgabe 39/2022 steht ein ausführlicher Bericht über das Emirat. Eine interessante Betrachtung der arabischen Welt, wo es quasi weder Parlament noch eine unabhängige Justiz gibt. Länder, die von Fremdarbeitern mit mickrigen Löhnen leben. Die Staatsgewalt liegt in den Händen der Herrscherfamilien. 

Auf der ganzen Welt wird Energie gespart, zur FIFA 2022 schafft es Katar Stadien auf angenehme Temperaturen zu kühlen. Auch für Entsalzungsanlagen bietet sich das Emirat an. Langfristig werden wir Trinkwasser aus den Meeren gewinnen müssen.

Eine Zusammenarbeit ist sinnvoll, doch warum gelten für die arabische Welt, wo der grausame Krieg im Jemen tobt, andere Standards als in Russland. Im Tourismus setzen wir auf ein besseres Verstehen durch Begegnung. Ein wichtiger Punkt, um über Probleme zu sprechen und verschiedene Sichtweisen aufzuzeigen. Russland ist heute isoliert, am Ende schieben wir uns selber den Schwarzen Peter zu.

Trotz aller Vorbehalte fördere ich Tourismus in die arabische Welt. Jedoch nicht nur für ein paar Tage im Luxushotel, sondern mindestens 14 Tage bleiben. Versuchen, in die arabische Welt einzutauchen und den Menschen zu begegnen. Ich freue mich auf Gäste von der arabischen Halbinsel und zeige gerne die Schweiz. Den Pazifismus werde ich ansprechen und meine Haltung kundtun, ein kleiner Schritt für mehr Frieden. 

Wie Katar heute Weltpolitik betreibt, wissen wir kaum.

Webseite zum Jemen

Was bringen Investitionen in UEFA Vereine

Die Emirate wollen ihr Geld für die Zukunft anlegen. Sie machen das für den Tourismus und auch im Sport. Vor allem Fussball ist sehr beliebt. Die Möglichkeiten der Werbung sind kaum ausgeschöpft, man denke nur an Merchandising sowie Themenparks. Mit guten Spielern lohnt sich die Investition. Nebeneffekt, die Fussballvereine trainieren in den Emirate oder Fussballstars machen als Influencer die Region beliebt.

Ob mit Wetten Geld verdient werden soll, ist umstritten. Das wäre eine Goldgrube, die zum Betrug verführt. Einige Wettveranstalter sind Investoren. Die Glücksspielleidenschaft ruiniert langfristig Gesellschaften und entzieht sich immer mehr staatlichen Kontrollen. Damit zeigt jede Investition sein Risiko. Sport ist eine wichtige Beschäftigung und es fliessen hier viel Gelder.

Wer sich für wirtschaftlichen Fragen zum Fussball interessiert, liegt eine Masterarbeit zum Download bereit

Hilft das den UN Nachhaltigkeitszielen?

Nur sollten wir mehr auf die UN Nachhaltigkeitsziele schauen. Bekämpfung der Armut ist ein wichtiges Thema und ein Schlüssel sind Bildung, gute Arbeitsmärkte sowie ausreichend Lebensmittel und Gesundheitsvorsorge.

Die ausgebildeten Fussballspieler haben wenig Einfluss auf die Bekämpfung, sie wecken vielmehr unrealistische Träume. Mit Fussball entsteht keine Agrarwirtschaft, Teamsport ist grundsätzlich gut für die Gesellschaft, besser wäre es die Natur besser zu verstehen.

Was bringt das Wissen über Fussball, welches wir ständig lesen, was nützt uns dieser Wirtschaftszweig. Meiner Meinung nach nichts zur Bewältigung der UN Nachhaltigkeitsziele.

Viele Länder im Afrika bräuchten dringender diese Investitionen, stattdessen geht das Geld in die entgegengesetzte Richtung, wie das Sponsoring von Ruanda zeigt.

Warner Bros. Filmhotel in Abu Dhabi

Warner Bros ist ein führendes Hollywood Studio mit Fans auf der ganzen Welt. Schon lange gibt es einen Themenpark mit vielen Ausstellungsstücken, welche in Filmen, wie Batman oder Superman eingesetzt worden sind. Jetzt kommt ein paar Meter entfernt ein Hotel dazu.

Es ist das weltweit erste Warner Bros. Hotel der Welt;„WB Abu Dhabi“. Geführt wird es als Teil der Kette Curio Collection by Hilton. Die 257 Zimmer sind geschmackvoll eingerichtet und reflektieren zu Inhalten der Warner Bros. Im Hotel selbst finden sich immer wieder Kulissen. Für Filmfans ist es sicher ein Erlebnis, ein solches Hotel mal kennenzulernen.

Selbst bin ich nicht im Hotel gewesen und mir die Bildergalerie auf der Webseite vom Hotel angeschaut. Es hätte mehr sein können. In Hardrock Hotel Davos hatten die Gestalter vor allem an der Lobby gearbeitet. Die Zimmer sind sehr konventionell gewesen. Vielleicht muss das so sein. Ich wünsche mir von Innenarchitekten bei Themenhotels mehr Mut.

Zum Hotel gehören 5 Themenrestaurants, mehrere Pools und ein Konferenzbereich. Angeblich ist im Hotel Bugs Bunny unterwegs, der sich gerne mit Gästen fotografieren lässt.

zur Webseite des Hilton Hotels

Hier zum Video, anlässlich der Veröffentlichung

Für weitere Informationen rund um den Film empfehle ich gerne meine Webseite über Filmreisen

Fussball WM in Katar, vor allem Prestige

Die FIFA WM in Katar durchzuführen hat viele überrascht. Es ist dort sehr heiss und das Land ist klein. Eine Weltmeisterschaft kann das Land nur stemmen, weil viel Gelder vorhanden sind. Viele Stadien vergammeln wahrscheinlich nach den Anlass, diese sind für die Bevölkerung überdimensioniert.

Doch Katar ist ein Land, dass sich Sport auf die Fahnen geschrieben hat, um internationale Bekanntheit und Ausstrahlung zu erreichen. Die 17. Fussball Asien Meisterschaft hat Katar gewonnen. Im Land werden talentierte Sportler stark gefördert und die Begeisterung für Sport ist spürbar. Katar versucht sportliche Wettbewerbe in das Land zu holen. Der FC Bayern München und andere Spitzenmannschaften trainieren in Katar. 

Eine gemeinsame arabische Fussballmeisterschaft hätte wahrscheinlich Stadien überleben lassen und das Zusammengehörigkeitsgefühl gestärkt. Doch es scheint jeder Staat die gleichen Ziele zu verfolgen, ein hochmodernes Ziel für die betuchten Reichen. Wieviel Fussballfans nach Katar kommen, wo zwar Alkohol nicht verboten ist, aber die Flasche Bier Euro 10,- im Supermarkt kostet, wird sich zeigen.  

Zumindest auf der Webseite vereint: Katar und VAE

Bei Beginn des Webseiten Projekts haben sich Katar und die Emirate gut verstanden. Katar steht immer wieder als Emirat in den Schlagzeilen und deswegen habe ich Katar mit dem Emiraten aufgenommen, obwohl Katar nicht Mitglied der Vereinten Arabischen Emirate ist.

2017 brach die Krise aus: Isolation, weil die Politik auf Ablehnung stösst. Saudi Arabien stört sich an der Unterstützung der Muslimbrüder, einer zu engen Zusammenarbeit mit dem Iran und fordert den Sender Al Jazeera einzustellen. Dieser Sender hat den Makel einseitig zum Arabischen Frühling berichtet zu haben. In Arabien selber führte dies nur zu wenig Aufständen gegen die Herrscher, ganz anders als in Ägypten, Tunesien oder Syrien.

Mit dem Iran wird ein grosses Erdgasfeld geteilt. Die angeblich enge Zusammenarbeit mit dem Iran sehe ich differenziert. Wir zahlen touristische Leistungen für den Iran über ein Konto in Dubai. Auf einer Pressekonferenz der ITB in Berlin, kein Zeichen von Versöhnung “Wir lassen und nicht unterkriegen”, so der katarische Tourismusminister.

Wie lange wird das noch gehen? Katar hat viel Geld und findet Lösungen gegen die Blockade. Die Fluggesellschaft Qatar ist weiterhin sehr erfolgreich, die Umwege stören kaum. Zu Verhandlungen dringt wenig nach aussen. Ich hoffe die finden statt. Ausgrenzung fruchtet nie und verhärtet Fronten. Die Länder gleichen sich in ihrer Politik und in den wirtschaftlichen Zielen. Gemeinsamkeit zahlt sich kurzfristig aus. Langfristig verschwimmen die Unterschiede und  jeder will sich profilieren.

Mittlerweile haben sich die Staaten wieder geeinigt, die Blockade ist aufgehoben und zur FIFA 2022 wird zusammengearbeitet. Die meisten Fussballfans werden in Dubai übernachten und zu den Spielen nach Katar reisen.

Reise ins Übermorgenland

Nadine Pungs ist alleine von Jordanien in den Oman gereist. Sie hat die vielen kleinen Länder besucht und sich Zeit für die Bevölkerung genommen. Stets auf der Suche nach Eindrücke, den Menschen und dem Versteckten.

Ihr Buch beeindruckt durch eine lebendige Sprache. Sie erzählt ihre Erlebnisse schnörkellos und mit lakonischen Gemüt. Die 80 Seiten über die Emirate und Katar lesen sich kurzweilig. Der Leser wird auf die Reise mitgenommen.

Das Reise von Nadine Pungs beschreibt weitere Länder, zu denen wir bisher keine Webseite aufgeschaltet haben.

Einen Artikel auf unseren Journalisten Portal Reisezeit haben wir verfasst, die Emirate sind ein klassisches Übermorgenland. Wird so unsere Zukunft aussehen:
Übermorgenland Emirate

Hier stellt im Video Nadine Pungs ihr Buch vor:

Schicksal von Prinzessin Latifa

Die Geschichte kennt die ganze Welt. Wieviel Freiheit lässt der Emir von Dubai seiner Familie? Prinzessin Latifa will fliehen, es gelingt ihr nicht. Selbst ein fein gesponnener Versuch scheitert kläglich, das Schiff wird geentert. Nach unseren Verständnis kommt das einer Entführung gleich. Nach Verständnis des Emirs haben die Familienmitglieder seine Bestimmungen zu akzeptieren und die bedeuten in Dubai zu leben.

Zur Geschichte finden sich viele Quellen im Internet, ich verlinke hier zu einem Beitrag im Bund, der Tageszeitung für Bern
Meldung über das Schicksal von Prinzessin Latifa

Was hat das mit Tourismus zu tun? Sicher sollen wir keine Länder missionieren, die Kultur dort akzeptieren. Eine Gesellschaft zu ändern, dauert Generationen. Frauen werden überwiegend diskriminiert. Wir können doch dazu schreiben. In Diskussionen kommt die Frage nach dem Schicksal von Prinzessin Latifa auf.

Wenn auf einer Tourismus-Webseite über den Emiraten zu diesem Thema geschrieben wird, hoffe ich, dass die Justiz in den Emiraten aktiv werden kann. Dubai ist für viele ein beliebtes Reiseziel und die Emirate haben viel investiert. Wie kann sich die Situation bessern, die langfristig nur Verlierer kennt?

Kleidervorschriften in moslemischen Ländern

Demnächst stimmen wir über das Burkaverbot in der Schweiz ab. Meiner Meinung nach ein Randproblem. Dennoch viele Leute fühlen sich verstört, wenn voll verschleierte Frauen, in Gewänder, die wie Kartoffelsäcke wirken, durch die Strassen von Zürich flanieren.

Sind die Frauen da frei? Was bedeutet Toleranz? Alles zulassen, auch wenn es zur Kultur und Tradition nicht passt? Als Touristiker ist klar, den Land, wo man hinreist, soll man sich weitgehend anpassen, sonst zuhause bleiben.

Moslemische Länder gelten oftmals strenge Kleidervorschriften. Für Touristen, insbesondere Frauen, sind diese soweit gelockert, dass Touristinnen auch kommen. Niemand wird sich extra einen Burkini kaufen wollen. Eine gewisse Art von Freizügigkeit hat sich durchgesetzt. Genauso anerkannt ist der Respekt vor sakralen Einrichtungen.

Wenn in die Stadt gegangen wird, so kleiden sich die Menschen in Europa respektvoll, manchmal reizvoll. Doch jede Touristin wird sich zweimal überlegen, ob dies in einen moslemischen Land sinnvoll ist.

Bis die patriarchalischen Strukturen überwunden sind, welche die Frauen in ihrer modischen Selbstbestimmung unterdrücken, wird noch Zeit vergehen. Ob ein Burkaverbot in der Schweiz kommt, wird an der Urne entschieden. Zwei Kantone haben es schon eingeführt.